Unterhose

Fangen wir mal mit einem Screenshot an:

Was soll man dazu noch sagen… Verhütung per Unterhose (Archivversion) also. Funktioniert bestimmt genau so gut wie Verhütung per Apfel („statt Sex zu haben lieber einen Apfel zu essen…“, alte Volksweisheit).

Konkret funktioniert die Verhütungsunterhose so: Sie hebt die Hoden näher an den Körper und erwärmt diese um rund 2 Grad. Dadurch wird die Spermienproduktion deutlich heruntergefahren. Gemäss Wissenschaftlern sollten Männer das Stück rund 15 Stunden täglich tragen.

Ich weiß ja nicht, Leute… aber wer tut sich sowas an? 15 Stunden unangenehme Kneifunterhose, lediglich für eine Verschlechterung der Spermienqualität und -menge? Es ist ja nicht so, dass das wie eine temporale Vasektomie wirken würde – und wir alle wissen doch auch, dass es für eine erfolgreiche Befruchtung nur ein einziges Spermium braucht. Um erfolgreich und sicher zu verhüten, darf also kein Spermium durchkommen – und das funktioniert bekanntlich nur bei Apfel (= Enthaltung), Vasektomie(= Durchtrennung des Samenleiters), oder Kondom (oder wenn man halt gar keine Hoden mehr hat, klar. Eunuchen sind verhütungstechnisch klar im Vorteil). Alles andere ist Spiel auf Risiko.

Nicht so hastig, Jungs.

Gaaanz überraschend hat die Wissenschaft (endlich!) herausgefunden, dass es grundsätzlich besser ist, sich gerade bei wichtigen Dingen (wie dem Überziehen eines Kondoms) ausreichend Zeit zu lassen, um Fehler (und daraus resultierende spätere Probleme, Kevins, etc.) zu vermeiden.

This event-level analysis suggests that women and men who perceive that condom application was rushed are more likely to experience errors/problems during the sexual event that substantially compromise the protective value of condoms against disease and pregnancy. Educational efforts emphasising the need to allow ample time for condom application may benefit this population. (Sex Transm Infect. 2015 Jun;91(4):275-7. doi: 10.1136/sextrans-2013-051491. Epub 2014 Nov 12.)

Nun ja.
Wirklich überraschend ist das nun nicht. Und neu eigentlich auch nicht, wenn man sich das Datum der Veröffentlichung anschaut. Aber irgendjemand brauchte wohl einen Lückenfüller, und so wurde es eben eine „aktuelle Studie“ – und wie das so ist, wird diese „aktuelle Studie“ nun überall wiedergekäut, als wenn sie irgend etwas neues bringen würde. Nein – tut sie nicht. Sie untermauert halt nur eine alte Binsenweisheit – die dadurch natürlich aber nicht weniger wichtiger ist. Also: Lasst Euch Zeit. Nicht nur beim Überziehen 🙂

Mach’s mit… Gestank. Hä?

Fäkaliengeruch mahnt Menschen zur Vorsicht beim Sex. Gestank erinnere daran, Krankheitskeime zu vermeiden.

So, meint SPIEGEL Online, erklären Wissenschaftler einen neuen Befund, der in Psychological Science veröffentlicht wurde.
Nun ja, man kann sicherlich alle möglichen Dinge mit solchen schrägen Studien belegen – ob das Ganze eine praktische Relevanz für den tatsächlich ausgeübten Geschlechtsverkehr hat, sei jedoch dahingestellt. Meiner (zweifellos unmaßgeblichen und subjektiven) Erfahrung nach vergeht einem bei Fäkaliengeruch die Lust am Sex so ziemlich gänzlich. Die Frage „Mit Kondom oder ohne?“ stellt sich dann in der Regel überhaupt nicht mehr.
Also, liebe Wissenschaftler: Untersucht doch mal die Rolle von Gestank als Verhütungsmittel! Ich bin sicher, ich weiß schon, was dabei rauskommt…