… zumindest, wenn es um Werbung geht. In diesem Fall um Klemmmappen des Herstellers Durable; selbiger benutzt das Motiv des gelochten Kondoms mit dem passenden Slogan „Es gibt Dinge, die locht man nicht“.
Nun ist es ohnehin eher unwahrscheinlich, dass jemand seine Kondome abheften würde – weder in einem Ordner noch in einer Klemmmappe. Aber die Idee ist trotzdem nicht schlecht. Das Marketing-Portal Horizont.net schreibt dazu:
Kampagnenidee und -entwicklung sowie die Mediaplanung verantwortet die Münsteraner Agentur Living Concept. Im Vergleich zu seinen tendenziell konservativen Konkurrenten geht Durable neue Wege in der Kundenansprache, etwa mit einem gelochten Kondom als Motiv. Der Erfinder der Klemmmappe will auf diese Weise das Image seines Produkts entstauben.
Dumme Frage, ich weiß. Aber das ist nun mal die Überschrift eines Artikels aus unserer Reihe „Deutsche Sprache – schwere Sprache“. Heute kommen hier die Exporten vom „Frauengesundheitsnetzwerk von SAFEDom Datenschutz“ zu Worte:
Häufig benutzt man Kondom zu verhüten und hat sicherlich auch mehr oder wenig lustige Geschichte gehabt. Vielleicht stimmt die Größe der Kondome nicht oder platzt ein Kondom beim Sex, was es sehr unangenehm sein kann, vor allem für die Frauen. Sind Kondome wirklich sicher? Was können wir tun, um solche Probleme zu vermeiden. Heute werden einige Hinweise gezeigt, damit man vor den Paniken selbst beschützen kann.
Nun ja, es sei den Kollegen von Safedom zugute zu halten, dass sich ihr Deutsch seit meiner letzten Lektüre ihrer Seite deutlich verbessert hat; für einen der gößten chinesischen Kondomhersteller mit europäischen Absatzträumen sicher nicht ganz unwichtig. Trotzdem: Ein wenig fehlt noch – zumindest an Sprachqualität. Ach ja: Wenn man auf der deutschen Startseite das Banner mit der Beschriftung „Safedom macht die Frauen schöner“ anklickt, landet man bei Beruhigungssaugern für Babys. Nun ja…
Und wieder einmal kämpfen die Argentinier für ihre Marke „Prime“ (auch in der „Robert-Kennt-Liste rechts zu finden) an vorderster Kondom-Front: Mit Samurai, Wikingern und römischen Gladiatoren sollen die „Extra strength Prime Condoms for Hardcore Pleasure“ beworben werden, meldet Carina Czisch im Klonblog. Mehr Bilder aus der Kampagne gibt es im Advertolog, dem „Archiv der kreativen Werbung“.
Eine interessante Diskussion las ich kürzlich auf 2jesus.de; unter der Überschrift „Kondome und christliche Flyer?“ wurde dort darüber diskutiert, ob es angebracht ist, wenn eine Gemeinde Flugblätter mit angehefteten Kondomen verteilt, um Jugendliche zu erreichen. Eine recht kontroverse Diskussionm die aber in erfrischender Offenheit geführt wurde. Hier sind mal ein paar Stimmen aus der Menge:
Wäre ich z.B. ein junger Mensch auf der Suche nach Gott und würde Christen auf der Strasse mit der Verteilung von Kondomen begegnen würde ich das positiv bewerten
Wohltuende Distanzierung von diesem unmöglichen Papst
Was noch mehr „Interesse weckt“ sind Aktbilder. Man könnte „Szenen des Ehebruchs“ aufdrucken. Also so eine blöde Idee habe ich noch nie gehört!
Sollten junge Leute nicht jungfräulich in die Ehe, was sollten sie mit einem Kondom, ist das nicht ein bisschen scheinheilig?
Ich frage mich wie man ein Kondom mit einem christlichen Flyer verbindet? Was steht auf den Flyern? „Gott hasst die Sünde, aber er liebt den Sünder“ (was ja so ist) „und hier haste nen Gummi, geh dich ruhig versündigen, aber damit bekommste wenigstens kein Aids.“?
Für Christen sollten Kondome nicht zur Standardausrüstung zählen.
Im Gegensatz zu manchen, sich auch „christlich“ nennenden Portalen konnte ich hier die ganze Diskussion mitlesen, ohne dass mir nach spätestens einer Seite schlecht geworden wäre. Das ist für ein Forum, in dem sich nach eigenem Bekunden „die Fundamentalisten versammeln“ (siehe Forenregeln), schon beachtlich. Wer gerne weiterlesen möchte – in diesem Thread geht es weiter heftig zur Sache :-).
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