Kondome im Bundestag: Ja und?
„Ich denke, dass alle interessierten Kolleginnen und Kollegen noch so viel Zeit finden werden, solch einen Artikel auch im Supermarkt oder einer Drogerie zu erwerben.“
So äußerte sich laut SPIEGEL online der SPD-Abgeordnete Sebastian Edathy über die ihm wohl äußerst befremdlich vorkommende Bestückung von drei Fächern eines Automaten mit Kondomen; dieser Automat steht natürlich nicht irgendwo, sondern im Paul-Löbe-Haus – das gehört dem bislang kondomfreien Bundestag.
Nein, Herr Edathy, ich finde das auch nicht toll. Wie Sie wissen, bin ich aus haltbarkeits- und qualitätstechnischen Überlegungen heraus auch grundsätzlich gegen Kondome aus dem Automaten. Allerdings finde ich die Art, wie Ihnen offensichtlich die Anwesenheit von Kondomen im Heiligen Sperrbezirk gegen den Strich geht, nicht ganz zeitgemäß. „Die Auflösung der Milieus“, Herr Edathy? In welches „Milieu“, bittschön, gehören denn Kondome Ihrer Meinung nach? Vielleicht sollten Sie sich doch einmal sachlich mit der Materie auseinandersetzen; fragen Sie doch einfach mal die Gesundheitsfachleute Ihrer Partei – vielleicht können die Ihnen erklären, wie Kondome funktionieren.
(Ein Bekannter meinte kürzlich im Suff, Politiker sollten Kondome gratis bekommen, damit sie sich ja nicht fortpflanzen. Vielleicht steckt der ja hinter dieser Aktion? Nicht dass ich das auch so sehe, nein nein. Ich liebe Euch doch alle.)
„Niemand hat sich bei uns die Frage gestellt, ob die Ausstattung des Automaten mit Kondomen zielgruppengerecht ist„, sagt tobaccoland-Pressesprecher Burkhard Armborst…