Dein Bestatter empfiehlt:

Google AlertIch liebe ja Google Alerts. Hatte ich das schon mal erwähnt? Manchmal sind diese kleinen Meldungen, die da so mir nichts, dir nichts in meinen Posteingang flattern, ja echt goldig. Und vor allem verraten sie uns neuerdings, wozu Kondome so alles gut sind. Beispielsweise als Abführmittel, wie oben beworben, wenn man sie zusammen mit Grobkleie… äh… einnimmt?
Dass ein Bestattungsunternehmer Kondome anbietet (unten), erscheint mir irgendwie… seltsam. Entweder muss er sein Gehalt aufbessern, weil in Darmstadt nicht genug Leute sterben, oder … nee, da will ich jetzt nicht drüber nachdenken.

Australien führt Kondomsteuer ein

(c) Google Alerts, SPIEGEL onlineÄh… nein. Natürlich nicht. Könnte aber. Also zumindest könnte es so im „Spiegel“ stehen, wenn man es im Stil nebenstehender Meldung schreiben würde.

Eine Meldung im Stil von Sender Jerewan (wer den noch kennt), sozusagen, also:
Im Prinzip JA, aber…
1. Es gibt keine „Tampon-Steuer“ in Australien.
2. Australien will keine Steuern streichen.

Ja, da war irgendwas mit Tampons und Steuern (und auch Kondomen, natürlich); Details hat (mit einer leider genau so falschen Überschrift) die BBC. In einem heute erschienenen Artikel werden die Hintergründe beschrieben.

Könnt Ihr also alles selbst nachlesen, und hat eigentlich auch nicht wirklich Nachrichtenwert, wenn das Wort „Tamponsteuer“ nicht einen so schönen Aufreger geben würde. Eigentlich geht es ja nur um die australische GST (Goods and Services Tax, also das, was bei uns so geschönt als „Mehrwertsteuer“ daherkommt – als ob durch das Verkaufen ein Mehrwert geschaffen würde), die in Höhe von 10% auf alles zu zahlen ist – und die Ausnahmen davon, die bestimmte Dinge des täglichen Bedarfs steuerfrei stellen, wozu (bisher) in Australien Tampons nicht gehören, aber Kondome. Im Übrigen wird diese Steuer (bzw. was genau besteuert wird oder nicht) auf Ebene der einzelnen Bundesstaaten geregelt; die Bundesregierung hat da also nur ein Vorschlagsrecht, umsetzen müssen das ggf. die einzelnen Bundesstaaten. Und da gibt es konkret keine Pläne, die Umsatzsteuer auf Tampons wegfallen zu lassen. Auch wenn der australische Finanzminister das vielleicht mal ansprechen will.

Im Übrigen ist die Liste der „Produkte des täglichen Grundbedarfs“, die eigentlich nach dem Willen des Gesetzgebers steuerfrei bleiben sollten, genauso überzeugend und logisch wie die Liste der in Deutschland (mit der selben Begründung) der ermäßigten MwSt. unterliegenden Produkte. Tampons, also, wie gesagt, sind nicht steuerfrei; aber…

The GST-free list includes most food, although some foods are taxable. Then there are precious metals, cars for the disabled, health and medical supplies, international travel, second-hand goods, farmland – the list goes on and is both exhaustive and exhausting, so it will pay to check with the Tax Office or your tax agent. (Quelle: Bund der Steuerzahler in Australien)

Wier man sieht, wirklich nur die wichtigen Dinge, die essentiell fürs Überleben sind. Wie Edelmetalle. Und Reisen ins Ausland. Genaue Listen und weiterführende Links zu einzelnen Bereichen gibts beim Finanzamt Eures Vertrauens.

Salbungsvolle Entwicklung

Bedienungsanleitung Deutschgesalbte NippelabschlusskondomeFür jemanden, der Kondome auf dem deutschen Markt verkaufen möchte, sollten sich eigentlich recht wenig linguistische Hindernisse auftun. Schließlich braucht man eigentlich fast alles nur von bereits vorhandenen Artkeln abzuschreiben (und nein, eine simple Gebrauchsanweisung für Kondome genießt nicht die nötige Schöpfungshöhe für einen urheberrechtlichen Schutz). Trotzdem setzen manche Hersteller felsenfest auf die Qualitätsübersetzungen von Google Translate, denn „Gesalbte Nippelabschluss-Kondome“ haben doch was, oder?
(„For Single Use Only“ bedeutet nicht, dass die nur von Singles genutzt werden können. Nur nebenbei.)
Jedenfalls bin ich der Empfehlung gefolgt und habe die Packungsbeilage gelesen, allerdings nicht in der Verpackung, sondern herausgenommen und aufgefaltet… und was soll ich sagen? Man lernt nie aus. Man sollte also die „Entwicklung des Kondoms“ sicherstellen, das Kondom auch mal ausführen (Gassi gehen oder eher ins Restaurant?) und sich am Ende vorsichtig vom Partner entfernen…
Nun ja. Und nein, ich verrate die Marke nicht. Man hat mit versprochen, dass nächstes Jahr korrekte Texte drauf und drin stehen. Warten wir mal ab…

Kondom geplatzt: Präsident tot?

So könnte man jetzt über diesen kurzen Beitrag berichten – und damit die Spirale der Verwirrung noch einen Tick weiter drehen… und Google ist schuld. Genauer gesagt: Google Alerts, mein Frühwarnsystem für Kondome im Netz. Soeben tickerte nämlich folgende Meldung in mein Postfach:
Google Alerts Screenshot
Offensichtlich konnte er sich, ähem, nicht mehr länger halten…
(Ich trau mich ja gar nicht, den Link anzuklicken, um eventuell herauszufinden, was das mit Kondomen zu tun hat… meines Wissens war Michael Sata katholisch…)