Ex-Pornostar wirbt für Kondome

Die Website German.China.Org.CN ist nun nicht gerade für ihre Freizügigkeit bekannt, aber an einer solche Meldung kommt man auch dort nicht vorbei:

Der Besuch eines ehemaligen japanischen Pornostars, die nun sicheren Sex, AIDS-Aufklärung und Sexualerziehung predigt, hat einen Aufruhr verursacht. In China ist es nach wie vor ein Tabu, über Sex zu reden. Sogar die Sexualerziehung ist ein höchst umstrittenes Thema.
„Viele Menschen konzentrieren sich noch immer auf meine frühere Identität als Pornostar, aber sie wissen nicht, dass ich mich in den vergangenen fünf Jahren mit der AIDS-Prävention und den entsprechenden Kampagnen beschäftigt habe“, sagte Hotaru Akanei gegenüber Shanghai Daily. Die „Taiwan AIDS Foundation“, eine NGO, hat Akanei zur „Anti-AIDS-Botschafterin“ ernannt.

Tja, weder einmal jemand, der später weiser ist als früher. Hoffen wir mal, dass die Botschaft ankommt.

Der ehemalige Pornostar ist zu einer Aktivistin bei HIV/AIDS-Kampagnen und für sinnvolle, medizinisch korrekte Sexualerziehung geworden. Sie reist viel herum, um ihre Botschaft des „Safer Sex“ zu verbreiten und fordert junge Paare dazu auf, Kondome zu benutzen. Junge Frauen sollten sich weigern, Sex mit ihrem Freund zu haben, wenn dieser kein Kondom verwenden wolle, so Akanei.

HIV-Risiko in Afrika steigt

Wie aus einem Artikel auf Afrika.info hervorgeht, steigt im westafrikanischen Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste) das AIDS-Risiko derzeit sehr stark an. Nach aktuellen Studien „ist die gesamte Jugend des westafrikanischen Landes extrem infektionsgefährdet. 3,2 Prozent aller 15- bis 24-Jährigen sind bereits HIV-positiv.“

Juma Kariburyo, Leiter de HIV/Aids-Büros der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Abidjan und Mitautor des Untersuchungsberichtes, sieht die Hauptursache für diese katastrophale Entwicklung in den sozialen und politischen Krisen der jüngsten Zeit. „Sie hatten für die jungen Menschen besonders negative Folgen. Viele Menschen wurden vertrieben, und viele junge Männer, die während der Rebellion als Kämpfer eingesetzt waren, hängen jetzt herum, weil sie keine Beschäftigung haben“, stellte er fest.

Diese Ergebnisse bestätigen den traurigen Trend, der in vielen afrikanischen Ländern – insbesondere jenen mit bürgerkriegsartigen Auseinandersetzungen – in letzter Zeit zu beobachten ist. Es wird also immer dringender, die Anstrengungen hinsichtlich besserer Bildung zu intensivieren; Kondomspenden allein bringen nicht wirklich Erleichterung. Wenn die Kondome erstmal in den Köpfen sind – um es salopp auszudrücken – finden sie auch den Weg zum Schwanz viel leichter.

Planwirtschaft

Nach Informationen des Farang-Magazins ist in China immer noch keine Abkehr von der staatlich verordneten Planwirtschaft abzusehen – zumindest wenn es um Kondome geht; konkret: um Kondom-Automaten.

Bis 2015 sollen 95 Prozent aller Hotels in China mit Kondomautomaten ausgerüstet sein. Auch an anderen „öffentlichen Orten“ sollen Präservativautomaten aufgestellt werden. Die Behörden wurden angewiesen, in ihren Zuständigkeitsbereichen geeignete Standorte für die Automaten zu finden und auszuweisen. Ziel ist es, 90 Prozent aller Menschen mit „einem hohen Risiko einer HIV-Infektion“ den Zugang zu Kondomen zu ermöglichen.

Find ich eigentlich ganz gut – und in dieser Beziehung kann eine Planwirtschaft auch mal recht hilfreich sein.

Pressekonferenz zur Vorstellung der neuen „mach’s mit“-Kampagne „Wissen & Kondom“

Ohne Kommentar (Quelle: Gesundheit AdHoc):

Berlin – Seit 2007 ist die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland jährlich zurückgegangen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat mit ihrer Kampagne zur HIV/AIDS-Prävention mach’s mit entscheidend dazu beigetragen. (…) Erfahren Sie, wie sich die BZgA dieser Aufgabe annimmt und dabei Wege geht, die wirklich neu sind.
Zur Präsentation der neuen mach’s mit-Kampagne „Wissen & Kondom“ laden wir Sie herzlich ein.
Wann: Dienstag, 27. März 2012, 11 Uhr
Wo: Kalkscheune, Johannisstr. 2, 10117 Berlin
Ihre Gesprächspartner:
Daniel Bahr Bundesminister für Gesundheit
Prof. Dr. Elisabeth Pott Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung