Deprimierend. Mit Werbung.

Ich mach mal unbezahlt und unaufgefordert Werbung für einen meiner Lieblingsblogger. Natürlich nur wegen des Kondom-Trailers im Werbebanner, das er in seinem Blog ab und zu einblendet.
Klopfer

Und weil auch in einem Absatz auf Seite 136 Kondome vorkommen:

Kondome

Sonst hab ich heute nichts. Geht wieder ins Bett. Ist bestimmt wieder so ein deprimierender Tag heute.

Das Diagnosekondom – Steck’s rein und find’s raus

Teenager kommen manchmal auf wunderliche Ideen. Damit die Geistesblitze uns nicht das Wohnzimmer zerschießen, gibt es, beispielsweise, bei uns die Messe der Meister von Morgen „Jugend forscht“ und hinterm Kanal die Teen Tech Awards.
Bei letzterem tat sich kürzlich eine Dreierbande rühmlich hervor, als sie ein Kondom namens „S.T.EYE“ vorstellte, das – abhängig von den durch eine aufgebrachte Spezialbeschichtung aktivierten Molekülen – durch Verfärbung anzeigen soll, mit welchen gefährlichen Bakterien und Viren es gerade in Kontakt kommt. So weit, so genial – nur: praktisch ist das wohl nicht.

Daanyaal Ali, 14, from Isaac Newton Academy in Illford, who was part of the team to come up with the idea, said he hoped the condom would make people more aware of STIs and more willing to seek treatment. […] ‚We wanted to create something that makes detecting harmful STIs safer than ever before, so that people can take immediate action in the privacy of their own homes without the invasive procedures at the doctors. We’ve made sure we’re able to give peace of mind to users and make sure people can be even more responsible than ever before.‘ (Daily Mail)

Jo. Stellen wir uns das mal praktisch vor:

  • Kondom drüber, Action, Kondom raus, Beziehung kaputt.
  • Oder: „Ey Alte, wo hast denn DU den Tripper her?“ – „Ich? Bisher hast nur DU das Gummi angefasst…“
  • Oder im Puff: „Wie war das gleich mit der Geld-zurück-Garantie?“
  • Oder sie so: „Nee, mein Lieber, nur mit INNEN-Beschichtung!“…
  • Beim Arzt: „Bitte gehen Sie mal zu dem netten Pfleger dort, der checkt Sie schnell mal auf Geschlechtskrankheiten…“

„Peace of mind to users“? Sehe ich eher nicht.

Harry ist jetzt Happy. Oder nicht?

„Die Kondome sind schuld!“ heißt es mal wieder (hatten wir das nicht erst gestern?). Kondome verführen zu freizügigerem Sex, mehr Sex heißt, dass die Leute eher wenig anderes unternehmen, also auch seltener ins Kino gehen, weniger Filme schauen und Bücher lesen. Insbesondere, wenn die bösen Kondome dann auch noch so ähnlich heißen wie der Hauptheld einer Buch-, Film-, usw-Reihe. Völlig logisch, denn der ähnlich klingende Name auf der Kondomverpackung sorgt ja automatisch dafür, dass man sein Bedürfnis nach Konsumption der betreffenden Werke sofort verliert und sich nachhaltig (ersatz-)befriedigt fühlt.
So sehen es zumindest die Geldeinsammler hinter der Harry-Potter-Maschine (Warner Bros.):

«Die ‹Harry Potter›-Umsätze gingen 2010 in der Schweiz stärker zurück als im Ausland», hiess es damals. Ein Mitschuldiger wurde durch die Amerikaner in Pfäffikon geortet: die Kondome aus Ausserschwyz. (Hoefner.ch)

happy popperEine Schweizer Sexshop-Kette hatte damals nämlich eine eigene Kondommarke aufgelegt – namens Harry Popper (Abb. ähnlich). Diese wurden natürlich nicht in Ausserschwyz manufaktiert, sondern kam aus Deutschland (aber das nur nebenbei). Jedenfalls gefiel den Gebrüdern Warner dieses Produkt nicht (verständlich, wenn der Zauberstab aussieht wie eine Nähnadel und der bebrillte Gummy-Harry sich grenzdebil grinsend die Oberlippe leckt), woraufhin sie ein paar Anwälte in die Schweiz abseilten und die Firma Magic-X gerichtlich dazu verdonnern ließen, wenigstens den Harrys zwei Beine auszureißen (HARRY POPPER -> HAPPY POPPER, als solche dann über den Großhändler S&T auch in Deutschland eine Zeitlang erhältlich gewesen), wenn sie das Designwunder nicht gänzlich einzustampfen bereit wären. So weit, so normal – Business as usual. Großzügig gestattete man den Schweizern aber offensichtlich, die Restbestände an Gummi-Harrys abzuverkaufen.

Und nun kommt, was kommen muss: Die Amis wollen jetzt, wer hätte das gedacht, die Gewinne abschöpfen 🙂 Das Höfner Volksblatt hat Einzelheiten dazu.
Nun hatte man Harrys große Brüder schon happy gemacht, aber zufrieden sind sie immer noch nicht…

Kondome weg – AIDS weg. Ganz einfach.

Johoho, und ’ne Buddel voll Rum. Bei manchen Nachrichten kann man sich nur noch in Alkohol ertränken, oder Tischplatten mit der Stirn malträtieren. no-condoms-no-hiv In der kleinen indonesischen Provinz Bengkulu, von der man sonst eigentlich nie irgendwas in westlichen Medien hört, gibt es Überlegungen, den Verkauf von Kondomen auf lizenzierte Abgabestellen zu begrenzen und den Personenkreis, der Kondome erwerben darf, gesetzlich zu beschränken.
Wie der Jakarta Globe kürzlich meldete, wird diese Initiative auch von den Gesundheitsbehörden der Provinz unterstützt:

The availability of such items leads to higher rates of pre- and extramarital sex. […] Extramarital sex and drug abuse are the main factors behind the spread of HIV […]. In order the halt the deadly virus, the Bengkulu legislative council (DPRD) is currently drafting a bill that would limit the sale of contraceptives to pharmacies and other stores licensed to sell medicines. […] The hope is that without access to such means, more young people would remain sexually abstinent until they get married. For the same reason, pharmacies will also be urged to be selective in selling contraceptives.

Versuche, den Verkauf von Kondomen zu beschränken (indem sie nur noch an Ehepaare ausgegeben werden sollen, oder nicht mehr als Beigaben zu Geschenkartikel verkauft werden sollen), gibt es im mehrheitlich muslimischen Indonesien schon länger. Dies wäre jedoch das erste Mal, dass eine solche Beschränkung in Gesetzesform verabschiedet würde…