Erfolg durch Verhütung?

Ein norwegischer Fußballklub hat sich eigene Werbekondome machen lassen, meldete die zuständige Lokalzeitung in einem großen und ausführlichen Beitrag am Freitag. Zu blöd nur, dass „das Internet“ gleich wieder mit Häme regieren musste, siehe nebenstehenden Twitter-Post oder auch beispielsweise hier.
Es hat fast den Anschein, als wären Kondome gerade für diesen Verein nicht unbedingt das ideale Werbemittel.
Zumindest eines Erfolges kann man sich dort jedenfalls sicher sein: Sogndal ist jetzt international wesentlich bekannter als vorher. Was tut man nicht alles für seine 15 Minuten Ruhm…
(via Sputnik News)
PS. Weiß jemand, was der Slogan auf den Kondomen bedeutet? Ich habe gerade keinen Norweger zur Hand, der mich aufklären könnte…

Kevin und die Wendejacken

Diese Frage sollte einem eigentlich nicht am Samstagabend über den Weg laufen:

Uh. Oh. Die Kevins haun uns raus. Ganz sicher.

Kondome gegen Kopfschmerzen

Kondome sind ja was Feines (wie ich immer zu sagen pflege); sie sind seit ihrer Erfindung eigentlich DAS Universalwerkzeug zur Familienplanung und schützen mittlerweile auch gegen jede Menge sexuell übertragbarer Krankheiten, ohne in die Körperchemie eingreifen zu müssen, ohne Rezeptpflicht, ohne großen finanziellen Aufwand.
Wie schön wäre es da, wenn man die Palette an positiven Eigenschaften noch vergrößern könnte, dachten sich da zwei pfiffige Italiener, und erfanden das Superkondom, das nun auch nicht nur vorbeugen helfen, sondern sogar heilen können soll. Und nebenbei auch gegen Kopfschmerzen helfen. Fick Dich gesund!

JIMY™ has finally arrived! And it isn’t simply “a condom”. Its role is not only that of the classic contraceptive device or protection from STD’s (Sexual Transmitted Diseases), but also that of a stimulator and healer during sexual intercourse. It helps to cure and treat vaginal dryness and annoying genital soft tissue infections. It can also boost a weakened immune system, with a resulting reduction in ‘flu symptoms such as fever and headaches. Headaches are no longer an excuse!

JIMY ist also nun „the world’s first healer condom und wartet eigentlich nur noch auf ein wenig… Geld. Sonst nichts. Von den via IndieGoGo aufzutreibenden 35.000 Dollar fehlen nur noch knapp, äh, 34.995 (Stand gestern abend), es kann also bestimmt bald losgehen. Wer Geld geben möchte, darf sich dann auf einen 10%igen Preisnachlass und eine Online-Dankeschön freuen.
Ach so, die T-Shirts, Handtücher, Werbetassen, … sind auch schon fertigt designt. Ist ja nicht unwichtig.

Ritex „bloggt“ jetzt. Sagen sie.

Ich mag Ritex. Ehrlich. Super Produkte, nette Menschen, deutscher Mittelstand at its best, sozusagen. Ich mag auch die Ritex-Party-Tour und was da noch alles an Kondom-Awareness-Aktivitäten läuft. Aber jetzt will man von Bielefeld aus die Blogosphäre erobern – und tritt natürlich gleich ins große Fettnäpfchen, indem man erst einmal eine Pressemitteilung raushaut und alle Aggregatoren-Portale mit Eigenwerbung und der kommerziellen Ausrichtung erschlägt. Ich zitiere mal aus der Pressemitteilung, die unverändert in -zig unwichtigen, aber die Kanäle verstopfenden „News“-Portalen erschien:

Wie bereite ich das erste Date perfekt vor? Wie ist es, in dritter Generation eine Kondomproduktion zu besitzen? Welche Neuheiten und Trends gibt es bei Kondomen oder auch bei Gleitmitteln? Frei nach Woody Allen geht Ritex nunmehr allem nach, was Sie schon immer über Kondome wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten. Das Blog-Team besteht dabei aus Ritex Mitarbeitern, die im Bereich der Endverbraucherkommunikation, dem Vertrieb und dem Marketing arbeiten. Es ist geplant, dass die Ritex-Blogger ihre eigenen Sichtweisen und Erlebnisse mit den Rückmeldungen von Endverbrauchern, Geschäftskontakten und anderen in Verbindung bringen und daraus sowohl unterhaltsame, als auch informative Beiträge schreiben. Für Themen mit speziellem Fach- oder Hintergrundwissen sind auch die Leitung des Qualitätswesens und die Geschäftsführung mit an Bord.

Yo, Leute, das ist Marketing pur, das ist kein Blogging. Bloggen ist was anderes, nicht das wöchentliche Publizieren irgendwelcher Lifestyle-Ratgeber-Artikel. Nennt es doch bitte von mir aus eine Kolumne, oder ein Online-Lifestyle-Magazin, oder Euer X-und-fuffzigstes Marketing-Tool, aber bitte, bitte nicht BLOG. Es ist nämlich keiner.
Und natürlich geht es auch nur ganz selten um Kondome. Bisher. Ich hab mal zurückgeblättert – der letzte Beitrag, der Kondome zum Inhalt hat, ist vom Februar und kaut auch nur die hinreichend bekannten (weil schon oft genug durch Facebook und Twitter genudelten) sogenannten „Fun-Facts“ ab. Die „seit April“ versprochenen „eigenen Sichtweisen und Erlebnisse mit den Rückmeldungen von Endverbrauchern, Geschäftskontakten und anderen“ beispielsweise fehlen bisher ganz.
Und wenn Ihr schon polemisch werden wollt: Nein, „gesichtslose Kleinimporteure von Kondomen“ so herablassend abzuqualifizieren, ist eigentlich nicht das, was ich bisher von Euch kenne. Fazit bis jetzt: kein Blog, sondern nur ein Schuss in den Ofen. Aber vielleicht kommt da ja noch mal was…