Von wegen kurios

Warum sind Diebstähle von Kondomen in der deutschen Presse immer „kurios“? Gut, nicht immer, aber so häufig, dass es schon richtig unangenehm auffällt – und zwar quer durch Sortiment, vom Boulevard bis vom Qualitätsjournalismus™:

Was ist daran nun so besonders „kurios“? Klau ist Klau, und geklaut wird bekanntlich alles, was man wegschleppen kann. Mal dies, mal das, ganz nach Vorliebe und Geschmack. Warum also nicht Kondome? Das ist Diebesgut wie alles andere, egal ob für den Eigengebrauch oder fürs Weiterverhökern. Nicht, absolut gar nichts daran ist irgendwie „kurios“. Grummel.

Pride? Warum nur, warum?

Ich versteh es nicht. Überall wird man jetzt von dieserm übergriffigen Regenbogen+X-Farbverbrechen verfolgt. Pride! Buchstabensalat! Selbst meine Bank. Die Bank! Die soll mein Geld verwalten und sich nicht in meine oder anderer Leute Sexualität einmischen, das geht die gar nichts an, da haben die sich rauszuhalten. Die und alle anderen auch.
Ich lehne den Scheiß ab, Leute. Tut mir leid, aber das ist billigstes virtue signalling ohne jede Substanz (ja, und da, wo es vielleicht noch ein Zeichen setzen könnte, in Qatar vielleicht, Fußball-WM und so, da habt Ihr alle nicht genug Arsch in der Hose – sobald es ums Geld geht, wird der Schwanz eingeklemmt und mit dem lautesten Hund vor Ort geheult. Arschkriecher, erbärmliche, allesamt). Kein Kind kann heute mehr unschuldig einen Regenbogen malen, einfach weil er schön ist – ihr alle habt den Kindern die Regenbögen weggenommen.

(Abbildungen: Kondomfolien „Pride“ von Pasante Healthcare, UK, frisch für Euch eingescannt und Auslöser für diesen Beitrag)

Aber was ich eigentlich fragen wollte: Warum ausgerechnet „Pride“? Was hat Sexualität mit Stolz zu tun? Warum sollte man stolz darauf sein, eine sexuelle Orientierung zu haben? Ich meine, ja, cool, wenn man durch die Pubertät durch ist und Sex(ualität) vielleicht nicht mehr als anstrengend wahrnimmt… aber Stolz? Ist ja nun nicht unbedingt was, was man sich erarbeitet hat. Ich finde Sexualitätsstolz genau so unsinnig wie Nationalstolz, Rassenstolz, Geschlechtsstolz und alle anderen „Stölze“ auf Dinge, für die man nichts kann.

Vielleicht könnte man mehr erreichen, wenn man all diese Dinge da lassen könnte, wo sie hingehören. Wir waren da schon mal weiter in diesem Land.

Pornos: Endlich Gewinn dank Verzicht auf Kondome

Johoho, und ne Buddel voll Rum. Doch, tatsächlich, soll einer so gesagt haben. Wird zumindest auf einer zwielichtigen Nachrichten-Irgendwoher-Zusammenklau-Seite (Archiv) ohne Quellenangabe so berichtet, also muss es wahr sein.

Die Nettoeinsparungen, da keine Kondome gekauft werden müssen, sollten dazu führen, dass dieser kleine Betrieb bis Ende des Geschäftsjahres 2023 einen Gewinn erzielt.

Soll „Pornostar Matt Slayer gegenüber The Daily Beast“ gesagt haben. Denn:

MÄNNLICHE Pornostars haben sich nach dem schockierenden Urteil des Obersten Gerichtshofs zur Abtreibung beeilt, Vasektomien durchführen zu lassen.

Hört, hört.

Erwachsene in der Pornoindustrie arbeiten hart daran, Schwangerschaften am Set zu verhindern, aber einige Männer treffen angesichts der jüngsten Wendung der Ereignisse zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen, die Frauen in eine schwierigere Situation bringen könnten.

Ja, das sieht man immer in den Pornos, wie hart die arbeiten. Aber warum treffen sie „Maßnahmen, die Frauen in eine schwierige Situation bringen könnten“?

Der Oberste Gerichtshof, der mir das Wahlrecht entzog, veranlasste mich, meine Rolle in jeder möglichen Situation gründlich zu prüfen. Mir wurde klar, dass ich meinen Babyteig einfach aus der Mischung herausnehmen sollte.

Muss eine Entscheidung sein, die mir entgangen war. „Pornostar wurde Wahlrecht entzogen!“ Soso. Babyteig. Nein, da mag ich gar nicht drüber nachdenken, wie diese Übersetzung geerzeugt wurde.

Viele Frauen in der Erotikfilmindustrie setzen auf Geburtenkontrolle, um das Risiko einer Schwangerschaft am Set zu verringern.

Das hat bestimmt die CIA herausgefunden. Die finden doch alles raus. Alles finden die raus!1!!

Xander Corvus, ein weiterer erwachsener Star in der Branche, sagte gegenüber The Daily Beast: „Ich dachte, die direkteste Form der Solidarität, die ein Cis-Mann in dieser Situation geben kann, ist, geschnippelt zu werden, also werde ich.“

Oh, Mann. Schnipp, schnapp, dann isser ab.

Für Arme

Also… wer sich das Schloss in Condom nicht leisten kann, aber trotzdem dorthin ziehen will, kann sich ja statt dessen ein kleineres Häuschen ansehen, das für gut 300.000 Euro zum Verkauf steht (Archiv):

Dies ist ein besonderes haus in condom. Das haus bietet 159 m2 Wohnfläche und hat 6 Zimmer. Im Haus können 5 Zimmer als Schlafzimmer und 2 Zimmer als Badezimmer genutzt werden. Das haus verfügt über eine Garage.

Wenn Ihr es nicht selbst braucht – ich nehme es auch gern geschenkt 🙂 Mir gefällt’s.