Golden Gay Condom

AIDS-Hilfe WiesbadenDas Golden Gay Condom ist mitnichten ein goldenes Kondom für Schwule (obgleich es sicher schön wäre, gäbe es ein solches), sondern eine Auszeichnung, und zwar von DU&ICH („Deutschlands schwules Magazin“):

DU&ICH hat zum ersten Mal einen Award für Aidshilfen gestiftet – das GOLDEN GAY CONDOM. Zur Premiere haben wir den Preis, der künftig jährlich vergeben werden soll, für die beste schwule Gesundheits­kampagne ausgelobt. Kampagnen- bzw. Anzeigenmotive von 15 regionalen Gesundheitsteams nahmen teil.
Die Aidshilfe Wiesbaden konnte mit der Safer-Sex-Kam­pagne MIA – MEN IN ACTION die Abstimmung, an der sich über 5.000 User von du-und-ich.net beteiligten, mit 739 Stimmen für sich entscheiden. Auf Platz 2 und 3 folgen die Präventionskampagnen GENTLE MEN der Aidshilfe Baden-Württemberg mit 653 und PAUL & ETIENNE der Kölner Aidshilfe mit 552 Stimmen.

Mehr zum Award und natürlich zu den Gewinnern wird es in der nächsten Ausgabe von DU&ICH geben, die am 30. März erscheinen soll.

Iran gegen USA: Wer klaut denn da bei Durex?

Die Iraner sind ja nicht doof. Sie basteln ja nun schon jahr(zehnt?)elang an ihren immer schon fast fertigen Atomwaffen, da haben sie natürlich keine Zeit für andere Dinge. Und da man ja einen Nationalsport draus macht, die Amerikaner zu ärgern, gibt es jetzt – da die Marke Durex ja nun zum US-amerikanischen Mischkonzern Reckitt-Benckiser gehört – eine Kondomsorte auf dem iranischen Markt, deren Design mir doch recht bekannt vorkommt.
Allerdings halte ich es nicht für wahrscheinlich, dass Durex seine diesbezüglichen Rechte im Iran durchsetzen kann 🙂
(links: Durex Love, 6er Packung, aus der Kondomotheke; rechts: Good Life Love, 12er Packung, von Refah.ir)
Ob der Anbieter/Hersteller Best Vision International nun eine iranische Firma ist oder nicht, kann ich leider nicht sagen; die Website scheint sehr sparsam mit Informationen umzugehen. Die Domain bvi-de.com ist jedenfalls auf den (iranischen) Namen Majid Manouchehri registriert – und zwar bei Checkdomain in Deutschland.

Gefährlich: Ignorante Besserwisser im Richteramt

Dass Kondome vor Ansteckungen schützen (wenn man sie richtig verwendet), weiß doch eigentlich heutzutage auch in Österreich jeder. Es hat sich ja sogar schon bis zum dortigen Obersten Gerichtshof herumgesprochen, dass man auch mit AIDS straffrei Sex haben kann, wenn man sich entsprechend schützt – und das war bereits 1997.
Nun hat es in Kärnten (einem bekanntermaßen recht konservativem Eckchen unseres schönen Nachbarlandes) einen 17jährigen erwischt – „es“ ist das Gesetz in Gestalt von Richter Dr. Othmar Kraft, der dem HIV-positiven jungen Mann drei Monate auf Bewährung aufgebrummt hat, weil er ungeschützten Oralverkehr mit seiner Freundin hatte.

„Ich dachte, wenn sie keine größere Wunde im Mund hat, kann nichts passieren“, sagte er dem Richter.
Das entspricht im Wesentlichen auch den derzeitigen Safer-Sex-Regeln der österreichischen Aidshilfen. Diese sehen bei Oralsex nur vor, dass man nicht in den Mund ejakulieren soll.

So meldete GGG.at vorgestern. Der Hammer ist jedoch:

Doch auch mit der Verwendung eines Kondoms hätte der 17-Jährige das Gericht in Feldkirch nicht straffrei verlassen: „Auch wenn ein Kondom verwendet worden wäre, würde dies nichts an der Strafbarkeit ändern“, erklärte Richter Othmar Kraft. Ein Ansteckungsrisiko bestehe nämlich auch bei Verwendung von Präservativen, so der Richter.

Einen Tusch für den weisen Richter! Und ab mit ihm ins Mittelalter…

Freut Euch doch!

Es gibt doch eigentlich keine bessere Werbebotschaft für die Benutzung von Kondomen, als wenn einer irgendwie bekannten Perönlichkeit in aller Öffentlichkeit ein Kondom aus der Tasche purzelt. Hurra, möchte man rufen, da ist jemand, der damit also nicht nur bekennt, Sex zu haben (worüber man insbesondere in den prüden USA, wo – wenn man den von der Zensur noch durchgelassenen Bildern glauben darf – die Menschen ja schon gar keine Geschlechtsteile mehr besitzen, sehr erstaunt sein dürfte), sondern auch, Kondome dabei zu benutzen und dies für so normal zu halten, dass man gar nicht mehr auf die Idee kommt, vor einem öffentlichen Auftritt seine Hosentaschen von selbigen zu befreien.
Aber nein: eine Welle des Entsetzens beginnt in den USA und kommt hierher über den großen Teich geschwappt, wo sie immerhin noch als Welle der Borniertheit an die Küste schwappt. Wie kann man nur! Schlagzeilen über Schlagzeilen, ein Boulevardblatt kreischt lauter als das andere: Dingsbums (ich hab‘ den Namen schon vergessen; war – glaube ich – auch niemand wichtiges) ist ein Kondom aus der Tasche gefallen!
Ich hätte da mal ein paar andere Schlagzeilen für Euch „Journalisten“:
Skandal: B-Promi zieht Taschentusch aus Hosentasche!
C-Promi im Supermarkt beim Klopapierkauf gefilmt!
Verdächtige Hosenfalte: D-Promi hat vermutlich noch Geschlechtsteil
Ungezogen: Zahnstocher in Jackentasche gefunden!