Vor allem, wenn man in Sachsen-Anhalt wohnt. Meint zumindest die Mitteldeutsche Zeitung in ihrem gestrigen, ganzseitigen Plädoyer für eine Legalisierung von Cannabis (wegen der großen Wichtigkeit sowohl online als auch in der Printausgabe):
Marihuana-Konsumenten haben mehr Lust auf Sex, zugleich sollen sie auch vergesslicher sein – ein Kondom bleibt dann auch mal unabsichtlich in der Tasche. Sachsen-Anhalt, das immer noch unter Wegzügen und einer geringen Geburtenrate leidet, könnte sich folglich vermutlich bald nach einer Legalisierung über einen Anstieg der Geburtenzahlen freuen.
Klar. Und woher kommt der Optimismus, dass die Leute, die in Massen nach Sachsen-Anhalt kommen werden, um sich bekifft das Hirn aus der Birne zu vögeln, dann auch brav dort bleiben und zur Erholung der Bevölkerungszahlen beitragen werden? Die Sachsen-Anhaltiner haben es nun gerade nicht nötig, zum Kindermachen angehalten zu werden, schließlich haben gerade die östlichen Bundesländer noch immer eine im Vergleich zum Westen höhere und über dem bundesdeutschen Schnitt liegende Geburtenrate (1,4 Geburten pro Frau im Vergleich zum Deutschland-Durchschnitt von 1,36)… Nein, wahrscheinlich müsste man dann eher die Hamburger (1,27) busladungsweise zum Rudelbumsen nach Halle fahren.
Nun ja. Wir werden das beobachten; die (noch offene) Gremze zu Sachsen-Anhalt verläuft nur ein paar Kilometer von hier. Und das erste, was man sieht, wenn man selbige überquert, ist eine Müllkippe. Wäre sicher schön, wenn dort statt dessen ein paar Kindergärten inmitten grüner Hanfplantagen zu finden wären.