Trittfeste Kondome?

Fußballer sind ja immer ein wenig anders als wir normalen Menschen. Glaube ich zumindest. Ist halt nicht meine Welt, aber trotzdem stolpert man ja ab und zu über so ein paar Namen. Wie jetzt wieder „Ronaldinho“, was ja – wenn mich meine rudimentären Portugiesisch-Kenntnisse nicht täuschen, „Ronaldchen“ oder „kleiner, niedlicher Ronald“ heißt. Also, eigentlich jedenfalls. Natürlich ist Ronaldinho weder ein -chen noch klein und niedlich (sag ich mal, bevor mich die Entrüstung der Massen dahinfegt), sondern ein sehr ernst zu nehmender Ballerer, äh, Fußballerer, oder so.
Jedenfalls macht der mal nicht auf Parfüm oder Klamotten, wie viele andere „Celebrities“, sondern bringt eine eigene Kondom-Marke raus, wie die BILD zu berichten weiß.
Ach, ich lese gerade, er hatte es ja schon mal mit Mode versucht… na ja, war wohl nicht so toll. Vielleicht wirds mit den Kondomen ja besser. Überraschenderweise sollen die Kondome „Ronaldinho“ heißen. Toll, nicht? Jetzt kann endlich jeder kleine Pupser laut und großkotzig behaupten: „Den Ronaldinho stecke ich doch mit links in die Tasche!“
Wird sicher eine tolle PR für Klein Ronald.

Product Placement – geht auch für Kondome

glyde_strawberryBei uns im Fernsehen sieht man ja Kondome (wenn überhaupt) fast nur als nicht wiedererkennbare Siegelfolien; selten, dass man eine Schachtel voll ins Bild kommt (bei deutschen Produktionen eigentlich nie). Das ist natürlich der panischen Angst der Redakteure geschuldet, des „product placement“ verdächtigt zu werden, denn das ist natürlich etwas furchtbar Schlechtes (solange es nicht bezahlt ist, natürlich. Dann ist es OK.) – weshalb bestimmt Horden von Designern damit beschäftigt sind, für Serien und Filme Alltags-Verbrauchsmittel-Verpackungen zu entwickeln, die ja keinem Produkt ähneln, das tatsächlich in Deutschland verwendet wird.

In anderen Ländern sieht man das etwas pragmatischer – erstens ist für solche Späße kein Geld da, zweitens interessiert es doch ohnehin niemanden, und drittens kann man als Produktionsfirma ja vielleicht noch den einen oder anderen Taler einsparen, wenn man Firmen darauf aufmerksam macht, dass man ihre Produkt im Bild hat. Das funktioniert beispielsweise auch in Israel, wo eine Krimiserie um zwei Undercover-Ermittler einer Packung Glyde-Kondome in der Totale auftreten lässt (die Kondome spielen im weiteren Verlauf auch noch eine Rolle und werden natürlich auch benutzt, auch wenn man das nun gerade nicht so genau sieht).
(Wer sich die Folge ansehen möchte: Die Schachtel hat ihren ersten Auftritt bei Minute 1:48, eine weitere Szene ist hier:)

Manchmal freut man sich eben auch über kleine Erfolge – Glückwunsch an meinen Freund Y.S., der das Filmteam bewegen konnte, mal was anderes zu zeigen und zu nehmen als (gähn) Durex.

Kaufe nie „irgendwelche Verhütungsmittel“!

Der Kauf „irgendwelcher Verhütungsmittel“ (ich nehme mal im Interesse dieses Blogs an, dass es sich um Kondome gehandelt haben könnte) in Apotheken ist immer ein Wagnis; nicht nur der vielen Leute wegen, die besagte Verhütungsmittel (inklusive Käufer) kritisch begutachten, sondern auch wegen der unter diesen Umständen verständlichen unüberlegten Entscheidung, ein nicht mehr ganz kaufkräftiges Zahlungsmittel zu verwenden, statt (weswegen man ja in einen Laden geht statt im Netz zu kaufen) Bargeld zu verwenden.
Diese unüberlegte Handlung könnte nämlich dazu führen, dass schlussendlich noch viel mehr Leute wissen, was man da zu kaufen gedachte – so berichtete es letzte Woche RA Hoenig in seinem bekannten Blog – vom verärgerten Apotheker und seinen Mitarbeitern über die Mitarbeiter des kartenabrechnenden Unternehmens und die Bank von besagtem Apotheker bis hin zu einem Staatsanwalt, der dann vielleicht von einer Versicherung ebenjenes sich betrogen wähnenden Apothekers eine Strafanzeige auf den Tisch bekommt:

Wir stellen vorsorglich Strafantrag wegen aller in Betracht kommenden Tatbestände. Bedauerlicherweise sind wir nicht im Besitz von Unterlagen, die zur Aufklärung des Vorfalles beitragen könnten. Wir haben auch keine unmittelbare Kenntnis über den Hergang.

Letztere dürfte allerdings eher zur Erheiterung als zur Aufklärung beitragen. Obwohl… wenn so etwa geht, dann ginge doch auch:

Wir stellen vorsorglich Antrag auf alle in Betracht kommenden Beihilfen, Unterstützungen, Kredite und Preise. Bedauerlicherweise sind wir nicht im Besitz von Unterlagen, die unseren Anspruch bekräftigen könnten. Wir haben auch keine unmittelbare Kenntnis über irgendwas, aber wir beantragen schon mal alles.

Und die Moral von der Geschicht‘? Kauf Deine Gummis online – offline nicht! Onlinehändler sind (meist) fehlertoleranter und fragen bei einer geplatzten Lastschrift erst einmal höflich nach, bevor sie den Holzhammer rausholen.

Kondome sind Kunst

„Interaktiven Regen“ gibt es derzeit in Madrid zu besichtigen – ein freches und gleichzeitig verspieltes Kunstprojekt des Künstlerkolletivs „Luzinterruptus“:

Consisting of 800 liquid-filled condoms hanging from strings in a public square, the illuminated art project is playfully dubbed, „Prophylactic Rain That Doesn’t Wet Anything.“ The precariously hung droplets are located in the Campo de la Cebada, a popular space in Madrid that previously housed the city’s public swimming pool. The location has since been transformed into a meeting space where neighbors and artists congregate to play sports; however, plans are in motion to turn the land into a luxury tourist market.

…schreibt die Huffington Post unter Berufung auf die Website des Kunstkollektivs. Ein Video der Installation bzw. Aktion gibt es natürlich auch – erfreut Euch an hängenden, blau leuchtenden, mit Flüssigkeit gefüllten Kondomen:


Prophylactic rain that doesn’t wet anything from luzinterruptus on Vimeo.