China: Kondomautomaten fördern sexuelle Triebe von Studenten. Vielleicht. Oder auch nicht.

Unter Überschrift „Kondomautomaten auf Campus“ berichtet Stimmen aus China über Widersprüche zwischen Aufklärungsbedarf und traditionalistischer Moral auf Chinas Universitäten:

Weil der zunehmende Geschlechtsverkehr unter chinesischen Studenten ein offenes Geheimnis ist, sind an vielen Universitäten Chinas wie der Tsinghua und der Nankai Universität seit einigen Jahren Kondomautomaten oder Vergabestellen eingerichtet worden, um die Studenten vor Schwangerschaften und Krankheiten zu schützen. (…) Vor allem die Eltern sind besorgt, die Kondomautomaten könnten die sexuellen Triebe ihrer Sprösslinge fördern.

Nun ja. Ich persönlich finde Kondomautomaten ja nicht besonders anregend, und weder ihre Betrachtung noch ihre Benutzung rufen in mir irgendwelche sexuellen Triebe wach, aber vielleicht ist das in China anders. Kann natürlich auch daran liegen, dass „nur 0,06 Prozent der Männer zwischen 17 und 20 Jahren von ihren Eltern über Verhütung aufgeklärt (wurden), bei Frauen ca. 0,1 Prozent. Das heißt, dass Aufklärung über Verwendung von Kondomen oft nicht Bestandteil der familiären Erziehung ist.“, wie es in dem Artikel heißt.
Schwache Leistung für eines der Länder, die weltweit die meisten Kondome produzieren. Andererseits: Wenn auch das Land mit der prüdesten Öffentlichkeit gleichzeitig der weltgrößte Pornoproduzent ist (USA), sollte einen so etwas doch nicht mehr wundern.

Kondome gratis – ja, nein, weiß nicht?

kbgratis
Ach ja, die Journalisten. Müssen die Provinzler denn den großen „Qualitätsjournalisten“ auch schon alles nachmachen? Leute, lasst Euch gesagt sein: granz so krass sollten sich Überschrift, Untertitel und Text vielleicht doch nicht widersprechen. Auch nicht in der Bergedorfer Zeitung. Kann natürlich sein, dass Ihr da einfach nur was falsch verstanden habt – für den Fall ist hier der Link zur Bedeutung von „gratis“.

Hollywood-Pornos: Umweg über Florida

Dass es in Kalifornien mittlerweile verboten ist, Pornos zu drehen, in denen die Darsteller kondomfrei agieren, ist ja bekannt. Dass das den Herstellerfirmen nicht so ganz schmeckt, auch. Was ist also die logische Folge? Der Dreh der einschlägigen Szenen wird einfach autgesourced – ein in der Wirtschaft ganz normaler Vorgang (und dass sich da keiner Illusionen macht: Porno ist genau das, Wirtschaft und Industrie, nicht etwa Kunst oder Kultur. Nur um das mal gesagt zu haben.), der natürlich jetzt seitens der kalifornischen Aktivisten mit einem Sturm der Entrüstung beantwortet wird.
So weiß die Nachrctenagentur AP zu berichten:

A health organization that successfully pushed for a Los Angeles County law mandating condom use in the adult film industry has filed a complaint about a porn movie made in Florida after it says filmmakers started shifting production to other states to avoid the law. The California-based organization, AIDS Healthcare Foundation, formally requested an investigation in an Aug. 16 letter to Florida’s Department of Health. The complaint claims that a Florida production took health risks by making pornography without condoms.

Und das in einem Land, das das Outsourcing eigentlich erst erfunden hat… Aber DAMIT konnte ja NIEMAND rechnen!

Reisetipp: Taiwan

Kürzlich neu eröffnet: das „Discovery Centre“ von Fuji Latex in Taipeh (Taiwan). Eine kurze Vorstellung gibt es beispielsweise beim FOCUS oder auch beim STERN. Falls also mal jemand in der Nähe ist – geht mal vorbei.