Wo dann ist, gibt es keine Fackel

Eine mir bis dato völlig unbekannte Seite (Archiv-Version) beschäftigt sich – sprachlich sehr holprig, aber lustig, siehe Überschrift – mit Kondomen in der Sowjetunion. Da dieses Thema eigentlich sehr selten aufgegriffen wird, habe ich mir die Mühe gemacht, den Artikel zu lesen.

Trotz einiger moderner Mythen, Stereotypen und Vorurteile über die Sowjetunion hatte das Land nicht nur Sex, sondern auch Verhütungsmittel, nämlich Kondome. […] Die ersten Kondome wurden ab 1936 im Werk Bakovsky hergestellt. Dies war auf das Dekret Stalins zum Abtreibungsverbot zurückzuführen. Insgesamt gab es drei Arten von Produkten, die sich in der Größe unterschieden: Nr. 1 – klein, Nr. 2 – mittel und Nr. 3 – groß. [… ] Das Produkt wurde nur in Apotheken verkauft, es bestand aus dichtem, hartem Gummi, und um ein Anhaften zu verhindern, wurde es mit Talk bestreut. Die Farbe des Gummis war gelblich und roch ziemlich unangenehm. […] Mitte der 60er Jahre wurden Schutzausrüstungen in Einzelverpackungen hergestellt, und in den 70er Jahren erschienen die ersten Hauskopien, ähnlich der modernen Version: mit einem Samensammler in Silikonfett- und Folienverpackung. […] Das Fazit ist, dass (wie viele bereits vermutet haben) sogar Kondome in der UdSSR überhaupt nicht universell waren und in mehreren Versionen erhältlich waren.

Wenig wirkliche Informationen, aber lustig zu lesen allemal. Auch wenn ich schon jede Menge Russen getroffen habe, die besser Deutsch konnten – wobei dem Verfasser mit ziemlicher Sicherheit auch der Kollege Google T. Ranslator bei dem einen oder anderen Abschnitt geholfen haben dürfte. Leider ist die russische Originalversion nirgends verlinkt.

Geht doch.

Tja, liebe erwachsene Männer, manche tun es einfach und kümmern sich nicht darum, ob ihr ins Stammeln geratet. Wenn dieser Bus an Euch vorbeifährt, dann hoffe ich, ihr habt Euren Kinden beizeiten erklärt, was ein Kondom ist:


Es könnte sonst peinlich werden, so in der Öffentlichkeit.
Wenn ihr in Dänemark wärt.
Seid ihr aber nicht.
Glück gehabt.
Uff.
🙂

(Video gefunden in der Werbewoche (Archiv-Version). Kampagne von Saatchi & Saatchi für RFSU.)

Ist das noch ein Kondom?

Mir werden ja immer wieder allerhand Seltsamkeiten in die Timeline gespült, die vorgeben, Kondome zu sein (indem sie von ihren Machern oder deren Kunden als solche bezeichnet werden). Dabei sind Kondome (im engeren Sinne) nur diese, na Ihr wisst schon, Gummidinger zum Reinspritzen, so wegen #noKids und #noAIDS und so, und manchmal auch (im medizinischen Sinne) Überzieher, mit deren Hilfe bei inkontinenten Männern Urin aufgefangen und abgeleitet werden kann (obwohl letztere eigentlich nie Gegenstand dieses Blogs sind); gemeinsam habe beide jedoch, dass sie gleichermaßen als Medizinprodukte gelten und entsprechenden Regelungen unterliegen. Und nicht so wirklich sexy sind, wenn wir ehrlich sind.

Was wollte ich jetzt eigentlich…? Ach ja. Möchtegern-Kondome. Da git es also zum Beispiel Penis-Hüllen (z.B. diese hier), die trotz oberflächlicher (zumindest partieller) Ähnlichkeit mit Kondomen eben keine Verhütungs- und Schutzprodukte sind, oder Scherzkondome (die trotz oft fehlender oberflächlicher Ähnlichkeit meist tatsächlich zur Verhütung benutzt werden könnten (was aber meines Wissens kaum einer macht), oder sogenannte Penis-Verlängerungen, die weder Verhütungsmittel noch „Spielzeug“ sind, sondern eigentlich mehr psychologisch wirksame Ego-Aufrichtungshilfen. In letztere Kategorie gehört dann wohl auch der eigentliche Anlass der heutigen Notiz, der sogenannte Stealth Shaft Support, der – quasi als Mischung aus Kondom und Penishülle getarnt – eine Erektion vorgaukeln und somit zur beidseitigen Befriedigung beitragen können soll (auch die Venus Adult News berichtete).
Nun ja. Ich vermute zwar eher, dass jeglicher Rest einer Erektion (sofern vorhanden) beim Versuch, seinen Willy samt Anhängen in dieses Gerät zu quetschen, verloren gehen würde, aber das macht ja nichts. Hier wird schließlich Hoffnung verkauft (ähnlich wie beim bereits vor Jahren erwähnten Blue Diamond), nicht Heilung.

SL, UT: Garys Verklemmtheit in Salt Lake City, Utah

SL, UT ist die (aus postalischen Kreisen bekannte) Abkürzung für Salt Lake City, Hauptstadt und Beamtenhochburg des US-Bundesstaates Utah, der bisher eher wegen der dort zuhauf anzutreffenden Mormonen als wegen seines verklemmten (hatte ich nicht gerade gestern was über Verklemmungen? Was für ein Zufall…) Gouverneurs bekannt ist. Sonst nichts. Wer da etwas anderes hineininterpretiert, gilt (jedenfalls unter Mormonen) wohl schon als schwerer Fall…
HIVandMe.comEgal. Wie jedenfalls der SPIEGEL unter Berufung auf CNN meldet (und letztere haben es vom Lokalsender KSTU, der sich aber aus Deutschland nicht so ohne weiteres aufrufen lässt), hat sich ebenjener Gouverneur, ein Herr namens Gary Herbert, selbst (natürlich) Mormone und Republikaner, von der witzigen Idee, Menschen mithilfe manchmal zweideutiger Beschriftungen (siehe Bild; Link führt zur Bildquelle CNN) auf die Vorteile von Kondomen und deren Beitrag zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung von AIDS (etc.) hinzuweisen, seine eigenen Bürokraten, die zu selbigem Behufe eine (zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Beitrags seltsamerweise nicht erreichbare) Website eingerichtet hatten, um die Vermeidung derartiger Anspielungen „gebeten“, mit der aus straff regierten Ländern bekannten Folge…

The Department of Health apologized and said that the designs did not go through necessary approval channels and that they have asked their partners to stop distributing immediately.

… dass sich das in dieser Kampagne federführende Gesundheitsminiterium wortreich beim Chef entschuldigt, die Verteilung des anstößigen Materials unverzüglich einstellen lässt und die zuständigen Mitarbeiter hingerichtet und ihre Familien verstoßen werden.
Und wenn Ihr jetzt denkt, jetzt sind da 100.000* Kondome für’n Arsch – dann hütet Euch, sowas auszusprechen (jedenfalls in Salt Lake City), denn das sind sie eben nicht mehr, verstanden!

*Klingt viel, ist es aber nicht wirklich. 100.000 Kondome passen, gut verpackt und gesichert, und ohne die Werbeverpackungen außenherum gerechnet, auf eine einzige Industriepalette.