WTF ist eine Kondom-Oma?

Ich bin ja begeisterter Nutzer der Google Alerts; da kann man seine Suchstichworte hinterlegen und bekommt dann täglich, stündlich oder wann auch immer ein nettes Dossier mit neuen Suchergebnissen zum gewählten Thema; die sind manchmal komplett daneben, oft aber auch sehr interessant. Auf diese Weise kam mit gestern ein Artikel mit dem Titel „Die Kondom-Oma von Kuba“ auf den Tisch. So etwas macht mich natürlich neugierig, und siehe da: es ging um einen Beitrag im NDR Fernsehen (3.7., 19:30), den ich natürlich verpasst habe, weil der (die? das?) Google Alert natürlich erst hinterher kam…

Sie hat eine wahre Aufklärungswelle ausgelöst und das ausgerechnet in einem diktatorischen Land, in einem Land der Machos und Latin-Lovers: Monika Krause-Fuchs aus Glücksburg war die Chef-Aufklärerin von Kuba. Damit hat sie sich nicht nur viele Feinde gemacht, sondern sich auch den Titel „La Reina del Condon – die Königin des Kondoms“ erarbeitet.

Mehr dazu in der Vorstellung des Beitrages beim NDR. Ich mache mich jetzt erst mal auf die Suche nach einem Mitschnitt.

Hip, hip, hurra: patriotische Kondome sind da!

Kameleon tri-color KondomeHatte ich doch gestern ein paar interessante Kondome entdeckt – nämlich dreifarbige. Kurz entschlossen bestellt, und voilà: hier sind sie. Rote (!) Spitze, und der Schaft oben weiß, unten transparent blau. Also: US-patriotische Kondome vom Feinsten. Das Vorderteil ist vom Gummi her etwas stärker (leider), aber wenn man sich vorstellt, man müsse mit vor dem Fahnenmast stramm stehen, dann geht das schon.
Eigentlich wollte ich ja Frauen-WM feiern und hätte lieber schwarz-rot-goldene Kondome gehabt, aber da teilten man mir mir, die gäbe es wohl in ganz Europa nicht 🙁 Schade. Europäische Farben hat der Hersteller, Line One Labs in den USA (Markenname: Kameleon Tri-Color) allerdings im Sortiment, die schwarz-rot-goldenen Kondome sind allerdings spermizid beschichtet… (honni soit qui mal y pense, sagte ein alter Franzose).
So. Dann werden wir mal zur Tat schreiten ins Bett gehen. Gute Nacht…

So nicht!

Der Guardian berichtet heute:

Prison guards in Iran are giving condoms to criminals and encouraging them to systematically rape young opposition activists locked up with them, according to accounts from inside the country’s jail system.

Also: Kondom-Missbrauch, ganz klar. Und zwar von der übelsten Sorte. Anders kann man Berichte darüber, „dass Gefängniswärter die Häftlinge nicht vor Vergewaltigungen und sexueller Gewalt schützen“, nicht bewerten So schreibt auch die Welt unter Bezugnahme auf den Artikel aus dem Guardian:

„Man sieht ständig Kriminelle mit Kondomen in der Hand, die auf der Jagd nach Opfern sind“, heißt es. „Die Gefängniswärter ignorieren sie, weil die Kondome von ihnen selbst verteilt worden sind.“ Die Gefängnisse ignorierten Beschwerden der Opfer.

Wäre ich Kondomhersteller, würde ich staatliche Stellen im Iran wohl nicht mehr beliefern wollen.

Kondomwerbung

Weil’s so lustig ist (und weil auch heute – da Pfingstmontag – Feiertag ist und ich immer noch keine Lust auf etwas Ernsthaftes habe), könnt Ihr Euch heute auch mal ein wenig Kondom-Werbung anschauen, die Florian Hirschmann in seinem DesignBote-Blog gesammelt hat.
Eine weitere, kommentierte Auswahl gibt es bei den Animal New York Condom Ads.
Und für alle, die das „nur“ witzig finden:

Die Kondomindustrie in Deutschland verkauft pro Jahr rund 215 Millionen Kondome. Das entspricht einem Umsatz von etwa 100 Millionen Euro, so die Branchenschätzung. Weltweit werden jährlich etwa 13 Milliarden Kondome produziert, bei Verkaufspreisen von wenigen Cent bis deutlich mehr als einem Euro pro Stück. (Quelle: Handelsblatt)