Sind Studenten komdomfeindlich?

Eine aktuelle Studie („Sexual health, risks, and experiences of New Zealand university students: findings from a national cross-sectional study.“ von Rebecca Psutka, Jennie Connor, Kimberly Cousins, Kypros Kypri), die Anfang letzten Monats im New Zealand Medical Journal veröffentlicht wurde, beleuchtet das Kondomnutzungsverhalten von Studenten in Neuseeland (ohne Hinweise darauf, ob dieses Verhalten nun eher neuseeland-typisch oder eher studenten-typisch ist).

Multiple sexual partnerships were common. Condom use was uncommon and inversely associated with number of recent sexual partners. One in 20 students had or contributed to at least one unintentional pregnancy. The prevalence of risky sexual behaviours in this population raises concern about the number of students at risk of sexually transmitted infections and unintentional pregnancies.
(Hervorhebung von mir)

Die Stude beruht auf der Befragung von 5770 Studenten zwischen 17 und 24 (wobei man berücksichtigen muss, dass unter dem Begriff „students“ im englischen Sprachraum auch Schüler der obersten Gymnasialstufe subsumiert werden, nicht nur „echte“, also an einer Universität immatrukulierte Stundenten nach unserem Begriffsverständnis) in Neuseeland. Dort geht es also scheinbar ziemlich wild zu:

Describing the last time they had sex, 58% of men and 51% of women reported using a condom and 38% of men and 29% of women had consumed alcohol. Approximately 6% of women and 5% of men reported ever having sex that resulted in an unintentional pregnancy. Of these pregnancies, 74% of women and 72% of men reported a termination while another 19% of men did not know the outcome.

Bis diese Meldung in Deutschland angekommen war, hatten sich die Zahlen allerdings bereits ein wenig verändert (Es lebe die Stille Post!): „3.000 17- bis 26-jährige Studenten von zwanzig Universitäten aus Neuseeland wurden dafür zu ihrem Sexualverhalten und der damit verbundenen gesundheitlichen Vorsorge befragt“, meinte beispielsweise Newsburger.de unter Berufung auf die dts Nachrichtenagentur (Befragt wurden nicht 3000, sondern 5770; 2922 haben geantwortet).

Gratis Kondome für Studenten

… gibts bislang nur in Cambridge – dafür aber (bei Bedarf) satte 60 Stück. Erstsemester werden bei der Einschreibung mit C-Cards ausgestattet, die ihnen den gratis Bezug von bis zu 60 Kondomen pro Woche gestatten, meldet „The Telegraph„:

Freshers at the university are entitled to free contraceptives to help them avoid STDs and unwanted pregnancies during their first year.
Under a new pilot scheme the students are entitled to as many as a staggering 60 free condoms a week.
It means if all of the 3,500 freshers at Cambridge used their full allocation they would get through a 10,920,000 condoms a year.

20 Min. Online“ aus der Schweiz meint dazu:

Ob da das Lernen wohl nicht zu kurz kommt? In der britischen Cambridge University – einer der angesehensten Universitäten der Welt – läuft es offenbar auch ausserhalb der Hörsäle rund. Oder wie sonst ist es zu erklären, dass die Erstsemestrigen quasi mit Gratiskondomen überhäuft werden?

Na dann, Leute: auf nach England!
(Ob es funktioniert, werden wir später sehen, wenn die Geburtenstatistiken für 2013 vorliegen…)

Kondome mit nur einer Hand öffnen? Es geht!

One-handed condom wrapper (c) Benjamin PawleAn diesen dämlichen Siegelfolien hat sich schon so mancher versucht – aber bisher ist noch keiner auf die Lösung gekommen, wie man Kondome so einsiegeln kann, dass man die Folie auch mit nur einer Hand aufbekommt. Klar, es gibt die Kondome mit Abziehbändchen, und die schnieken „Pronto“-3-Sekunden-Kondome, und was nicht noch alles – geht aber alles nur mit zwei Händen.
Im letzten Jahr aber hat der britische Desinger Benjamin Pawle den One-handed Condom Wrapper entwickelt. Der Clou besteht darin, dass man quasi durch eine Schiebebewegung mit dem Daumen die speziell präparierte Folie aufschnippt und dann das Kondom elegant aus der Folie holen kann. Demo gefällig?

Noch hat sich kein Kondomhersteller gefunden, der diese Siegelfolien für seine Kondome benutzen will; das ist wirklich sehr schade. Nicht nur Menschen, die aufgrund einer körperlichen Behinderung nur eine Hand zur Verfügung haben, würden das zu schätzen wissen.

Hättet Ihr’s gewusst? Am 12.9. war Global Female Condom Day!

Global Female Condom DayIch wusste es nicht (oder wenn ich es wusste, habe ich es vergessen). Asche auf mein Haupt. Am 12. September war tatsächlich Global Female Condom Day – darauf wurde ich erst durch eine kleine Meldung in der deutschsprachigen „Zeitung für Thailand“ aufmerksam, in dem es heißt:

Pattaya. Der Bürgermeister von Pattaya hat zum ersten globalen Frauen-Kondom-Tag auf der Walking Street am Freitag kostenlose Kondome verteilen lassen. Obwohl weltweit die Veranstaltung am Mittwoch stattfand, wurde in Pattaya der Haupt Event erst am Freitag durch Bürgermeister Itipon auf der Walking Street gestartet. (…) Der Bürgermeister betonte, wie wichtig die Benutzung der Kondome sei um sich vor allen möglichen Krankheiten, die beim Sexualverkehr auftreten können, zu schützen.

Immerhin, ausgerechnet Thailand. Bei uns im ach so aufgeklärten Deutschland war davon nichts zu hören oder zu lesen, von diesem Frauenkondomtag. Gut, es ist kein offizieller Feiertag oder so, aber immerhin – ein guter Anlass wäre dieser von der National FCC Coalition ausgerufene Tage immerhin gewesen, um die Benutzung von Frauenkondomen mehr in die Öffentlichkeit zu rücken:

Global Female Condom Day aims to increase the number of women, men, transpeople, and youth who know about, use, and advocate for female condoms. HIV/AIDS, reproductive health and justice, women’s health, youth, and gay men’s health organizations and advocates from around the world are joining together September 12, 2012 for the first-ever Global Female Condom Day. Participating individuals and organizations will take action in their communities to increase awareness, access, and use of female condoms.