Ab ins Klo?

Environmental Science CoverIm Chemistry World Blog erschien letzte Woche ein interessanter Artikel, der anhand einer in Environmental Science veröffentlichten Studie belegt, dass es im Gegensatz zum allgemeinen Empfinden für die Umwelt unschädlich ist, Kondome in der Toilette zu entsorgen. Anhand einer Befragung wurde festgestellt, dass (in deutlicher Missachtung entsprechender Warnhinweise) ca. 3% der gekauften Kondome nach der Benutzung im Klo landen. Diese 3% (bzw. das, was davon nicht in Klärwerken rausgefiltert wird) stellen für die Umwelt demnach kein Risiko dar:

Survey data, along with information on screening efficiencies at sewage treatment plants, were put into a computer model of a river basin and its catchment area. This model estimated the amount of condom-derived material that should be present in environmental water. Condoms were then left to degrade in a simulated natural environment to reflect the quantity estimated to be present in environmental water. The resulting degradation mixture was sampled and used in ecotoxicity studies with the freshwater organisms, Daphnia magna and Chironomus riparius. Luckily for both species, the studies showed that the break-down products of condoms had no toxic effect in the concentrations predicted by the models. (Jennifer)

Dies ist allerdings kein Freibrief – wenn 100% aller Kondome im Klo verschwänden, sähe es unter Umständen durchaus anders aus. Erleichtert aufatmen können aber diejenigen, die schon mal (warum auch immer) Kondome im Klo entsorgt haben und sich seitdem mit schlechtem Gewissen plagen.

Kondome fürs Ohr

(c) Izzy DrumgooleIch hatte ja schon verschiedentlich darauf hingewiesen, dass Kondome durchaus Kunst sein können – und fand heute ein weiteres Beispiel einer durchaus kreativen Nutzung von Kondomen – nämlich als Ohranhänger.
Idee und Ausführung sind von Izzy Drumgoole, und das verwendete Kondom ist ein „Tornado“ von ESP. Mit anderen Rundfolienkondomen geht das bestimmt auch – nur: verwenden sollte man die Kondome nach dem Durchstechen natürlich nicht mehr.
Ungeachtet dessen ist das natürlich eine feine Methode, die „Mach’s mit“-Idee zu propagieren.

„sicher… sexy… vögeln…“

Ja, das reicht schon für einen Preis. Zumindest, wenn man Schülerin ist und eine der 270 Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Schleswig-Holsteinischen Kondomwettbewerbs 2013:

Foto: hjrMit dem Schriftzug „sicher… sexy… vögeln…“ gestaltete die Preisträgerin von der Nordseeschule in St.Peter-Ording die Vorderseite der Verpackung. Auf die Innenseite des kleinen Kartons hat die Schülerin des 9. Jahrgangs der gymnasialen Oberstufe lächelnde Samenzellen gezeichnet und diese mit dem Slogan „everytime much fun everywhere“ ergänzt. Die Schülerin durfte sich neben dem ersten Preis auch über einen Teddy der Aids-Hilfe Sylt „aktHiv“ für Nordfriesland und 150 Euro Preisgeld freuen.

So stand es am Mittwoch in den Husumer Nachrichten. Ob das (siehe nebenstehende Abbildung; Fotoausschnitt © hjr) nun tatsächlich, wie das Blatt schreibt, eine Packung „mit «krassem» Outfit [ist], die Jugendliche anspricht und im Fall der Fälle zum Benutzen von Kondomen veranlasst“, sei dahingestellt – die Idee, einen solchen Wettbewerb zu veranstalten und dann auch noch 10.000 Exemplare druckten zu lassen und zu verteilen, ist allemal gut – und schafft Problembewusstsein.
Auch dieses Jahr findet der Schleswig-Holsteinische Kondomwettbewerbs wieder statt. Also los!

Tackle Africa

Heute holen wir uns die Meldung des Tages mal ausgerechnet von der Fifa (ja, „die“ Fifa. Fußball und so. Eigentlich nicht bekannt für gute Kondome. Eigentlich überhaupt nicht bekannt für Kondome; das einzige gummiartige ist die Ablöseresistenz des Chefs… aber das ist ein anderes Thema und gehört nicht hierher).

Tackle Africa wiederum ist auf dem gesamten Kontinent in Sachen HIV-Aufklärung für Jugendliche aktiv. Die Organisation hat fussballerische Spielformen entwickelt, in denen ein Spieler das Virus ist und der Ball das Kondom. Wer den Ball hat, kann vom Virus nicht infiziert werden. In einer Situation, da Kinder Sexualverhalten kaum öffentlich diskutieren können, rufen sie ihren Mannschaftskameraden plötzlich zu: „Schnell, gib mir das Kondom!“

Vom Fußball zur Bildung. Geht doch, Jungs! Und wer mehr über „Tackle Africa“ erfahren möchte, geht am besten direkt zur Projektwebsite – „Preventing HIV in Africa: HIV education through football coaching to young people across Africa“.
Tackle Africa