Ja, da hat sich der Reckitt Benckiser-Konzern wohl selbst ausgetrickst. Erst wird unter großem Tamtam die Marke Durex eingekauft, mit allem, was dazugehört: Firmen, Standorte, Verträge, Mitarbeiter. Dann werden Standorte dichtgemacht bzw. zusammengelegt (zum Beispiel mussten die Mitarbeiter aus dem Werk in Manchester alle mit nach London – doppelte Lebenshaltungskosten ohne Gehaltsausgleich…), aggressive Preisverhandlungen führen dazu, dass Vertragsproduzenten nicht mehr liefern können (oder wollen), und und und.
Und nun? Schon vor eitlichen Wochen zeichneten sich Lieferengpässe ab; die Boulevardpresse titelte dann schon Schwachsinn wie „In England werden die Kondome knapp“, „Kommt bald der nächste Babyboom?“ und ähnliches. Nein, beides passiert nicht. Nur der Marktführer Durex kommt immer mehr in Schwierigkeiten. Großpackungen für das Gesundheitswesen haben derzeit eine Vorbestellfrist von 6 – 8 Wochen, etliche Sorten sind auch für Endverbraucher derzeit fast nirgends zu bekommen.
Nun werden die Leute deswegen nicht auf Kondome verzichten – „Entweder Durex – oder 10 Kinder“ ist keine wirklich gute Werbung. Also geht man zur Konkurrenz – und die freut sich gerade wie ein Schneekönig; kleine und große Hersteller gleichermaßen.
Und ob die Verbraucher dann zu Durex zurück kommen, wenn sie einmal Besseres (und oft auch Preiswerteres) kennen?