„Die Kondome sind schuld!“ heißt es mal wieder (hatten wir das nicht erst gestern?). Kondome verführen zu freizügigerem Sex, mehr Sex heißt, dass die Leute eher wenig anderes unternehmen, also auch seltener ins Kino gehen, weniger Filme schauen und Bücher lesen. Insbesondere, wenn die bösen Kondome dann auch noch so ähnlich heißen wie der Hauptheld einer Buch-, Film-, usw-Reihe. Völlig logisch, denn der ähnlich klingende Name auf der Kondomverpackung sorgt ja automatisch dafür, dass man sein Bedürfnis nach Konsumption der betreffenden Werke sofort verliert und sich nachhaltig (ersatz-)befriedigt fühlt.
So sehen es zumindest die Geldeinsammler hinter der Harry-Potter-Maschine (Warner Bros.):
«Die ‹Harry Potter›-Umsätze gingen 2010 in der Schweiz stärker zurück als im Ausland», hiess es damals. Ein Mitschuldiger wurde durch die Amerikaner in Pfäffikon geortet: die Kondome aus Ausserschwyz. (Hoefner.ch)
Eine Schweizer Sexshop-Kette hatte damals nämlich eine eigene Kondommarke aufgelegt – namens Harry Popper (Abb. ähnlich). Diese wurden natürlich nicht in Ausserschwyz manufaktiert, sondern kam aus Deutschland (aber das nur nebenbei). Jedenfalls gefiel den Gebrüdern Warner dieses Produkt nicht (verständlich, wenn der Zauberstab aussieht wie eine Nähnadel und der bebrillte Gummy-Harry sich grenzdebil grinsend die Oberlippe leckt), woraufhin sie ein paar Anwälte in die Schweiz abseilten und die Firma Magic-X gerichtlich dazu verdonnern ließen, wenigstens den Harrys zwei Beine auszureißen (HARRY POPPER -> HAPPY POPPER, als solche dann über den Großhändler S&T auch in Deutschland eine Zeitlang erhältlich gewesen), wenn sie das Designwunder nicht gänzlich einzustampfen bereit wären. So weit, so normal – Business as usual. Großzügig gestattete man den Schweizern aber offensichtlich, die Restbestände an Gummi-Harrys abzuverkaufen.
Und nun kommt, was kommen muss: Die Amis wollen jetzt, wer hätte das gedacht, die Gewinne abschöpfen 🙂 Das Höfner Volksblatt hat Einzelheiten dazu.
Nun hatte man Harrys große Brüder schon happy gemacht, aber zufrieden sind sie immer noch nicht…